Naturimkerei-Schmidt

Honig lässt sich importieren... Bestäubung nicht!

Der diesjährige Winter bringt jetzt zu Tage, was schon zu befürchten war, massives Bienensterben. Es sind viele Bienenstände betroffen mit Verlusten von 60, 80, bis zu 100 Prozent, was ein Riesenverlust für die betroffenen Imker bedeutet, auch für meine Imkerei. Für ein Bienenvolk muss man als Ansatz die Kosten des eigentlichen Volkes von 150€, das umsonst gegebene Futter, und die ausbleibende Ernte von Honig, Pollen, Wachs und fehlende Ableger Bildung, so dass schnell ein Gesamtbetrag von 500 € noch untertrieben ist!
Es steht fest dass das letzte Jahr witterungsbedingt ein schlechtes Bienenjahr war. Es ist ja nicht nur die ausbleibende Frühtracht zu nennen, sondern auch kaum Sommertracht.
Unsere Bienen hatten vor allem im Frühjahr Futtermangel, was so erheblich war, dass sogar in der eigentlichen Trachtzeit nachgefüttert werden musste, und trotzdem sind  Völker verhungert!
Das wäre ja alles zu verkraften, wenn es nicht gravierendere - und unmittelbare Auswirkungen auf unsere Bienen gehabt hätte.
Durch das aus bleiben bzw. nicht nutzen können der verschiedenen Trachten entstand so auch ein erheblicher Pollenmangel in den Bienenvölkern. Dies begann schon im Herbst 2020. Die erzeugten Winterbienen waren schlecht ernährt und durch Pollenmangel unterversorgt. Sie konnten als Ammenbienen die junge Brut nicht ausreichend genug mit Eiweiß versorgen. Aus dieser Brut wiederum schlüpften Bienen, die ebenfalls unterversorgt waren. Auch diese unterversorgten Bienen mussten als Ammenbienen ebenfalls Brut pflegen, so ging das die ganze Brutperiode bis in den Herbst / Winter. So erzeugte Bienen haben keine ausreichende Vitalität, wenn sie erheblich und über Wochen unter Nahrungsmangel leiden müssen, um sich gegenüber Krankheitserregern zu wehren.
Besonders negativ wirkte sich die für Bienen schlechte Witterung auf die Parasitenbekämpfung, sprich Varroa, im Sommer aus.
Wenn man sich die Bodenschieber angeschaut hat, so waren nach der Behandlung mit AS kaum Milben gefallen, so dass man sagen konnte es sind nicht viele da. Was jedoch ein Trugschluss war! Die Parasitenbehandlung wirkte viel zu schlecht, weil die Milben in den Brutzellen waren und nicht erreicht wurden!
Das hat den ersten großen Teil meiner Völker zerstört und dann kam das aktuell extrem milde Winterwetter mit frühlingshaften Temperaturen diese haben einen unliebsamen Nebeneffekt auf die Natur; Honigbienen erwachen viel zu früh aus dem Winterschlaf und beginnen auszufliegen, bevor es etwas zu einsammeln gibt.
"Die Bienen glauben, dass der Frühling da ist. Die Königin fängt wieder an, Eier zu legen, das Volk wächst. Und dann kommt wieder eine Kälteperiode, das Bienenvolk zieht sich wieder im Stock zu einer Traube zusammen.
Doch es gibt unter Umständen nicht genug Bienen, um die gesamte Brut zu wärmen. Daher kann es sein, dass es ein Teil der Larven stirbt.
Ideal wäre eine gute Kälteperiode von 2-3 Monaten. Aber abwechselnd heiß und dann kalt, das zerstört die Bienenvölker."
So erging es dann den letzten Völkern, welche ich am vergangenen Wochenende „für tot erklären“ musste.
Nun stehe ich im 7. Jahr als Imker wieder fast am Anfang.


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